Wenn wir ein neues Produkt in dem Shop aufgenommen und online gestellt haben, dann präsentieren wir Euch dieses stolz und in der Hoffnung auf viel Beifall in den ‚Sozialen Medien‘ Facebook, Twitter und Google Plus :) Ebenfalls an diesen Stellen bitten wir Euch häufiger mal um Eure geschätzte Meinung, wenn wir mal wieder eine Produktidee haben, über deren Umsetzung oder eben auch Nicht-Umsetzung wir intern unschlüssig sind. Dann fragen wir Euch, wie Ihr sie findet, was man verbessern oder anders machen könnte und was Ihr ggf. dafür zu zahlen bereit wäret.
So auch am Freitag. Da ging es um eine an The Big Bang Theory angelehnte Kosmetik-, bzw. Taschentücherbox im Zauberwürfel Design, das erste Einkaufsprojekt meiner Kollegin Lena.
So eine ähnliche Box hat Leonard in einer Big Bang Folge auch mal Sheldon angeboten:
Um die Box an sich soll sich dieser Artikel aber gar nicht drehen :-D Was uns nur wieder aufgefallen ist, ist, dass bei einigen von Euch der Eindruck zu herrschen scheint, wir seien heillos überteuert und wir fragen uns, woher dieser Eindruck stammt. Daher sollen die nun folgenden Zeilen der Aufklärung dienen, damit Ihr ein bisschen versteht, wie das mit den Preisen bei uns so ist (natürlich ohne relevante Betriebsgeheimnisse zu verraten^^).
Preisfindung und Preisrecherche
– Bevor wir überhaupt in Erwägung ziehen, ein Produkt aufzunehmen, machen wir eine Markt-Preis-Recherche um zu schauen, ob wir mit der Konkurrenz mithalten können.
– Kurz bevor ein Produkt online kommt, orientieren wir uns bei der finalen Preisgestaltung ebenfalls an der Konkurrenz und halten den gleichen Preis oder versuchen, ein kleines bisschen günstiger zu sein. Wenn Euch also ein Artikel als zu teuer erscheint, googlet doch mal, was andere Shops dafür verlangen :) Kleiner Hinweis: Wir haben z.Z. noch kein gut funktionierendes Preis-Überwachungstool etablieren können – d.h. es kann bei älteren Artikeln mal vorkommen, dass sich die Preise geändert haben, ohne dass wir dies bemerkt hätten. In solchen Fällen freuen wir uns über Hinweise von Euch! Wenn unser Einkaufspreis es irgendwie zulässt, werden wir die Preise angleichen, ggf. mit dem Großhändler verhandeln, einen anderen suchen oder – und das ist der letzte Schritt – wenn wir mit dem Preis eines Artikels so gar nicht mithalten können, geht er in den Abverkauf und schließlich offline. Das ist aktuell bei einigen niedrigpreisigen Spaß-Gadgets der Fall – als wir diese in den Shop aufgenommen haben, waren sie noch ein Unikum – mittlerweile gibt es sie fast überall und daher müssen wir uns von ihnen trennen.
– Bei Artikeln, die wir exklusiv anbieten (z.B. z.Z. das Ducky Keyboard mit deutschem Layout oder auch selbst produzierte Produkte wie bspw. die Badehandtücher, das Facebook Shirt oder auch die Kokosfaser-Fußmatten) orientieren wir uns am Einkaufspreis. Wir haben eine Formel, mit der wir dann den Verkaufspreis unter Einbeziehung aller auftretenden Kosten von der Herstellung über Lagerung und Vermarktung bis hin zu Personalkosten berechnen (und natürlich berücksichtigen wir auch Eure potentielle ‚Schmerzgrenze‘ und machen uns Gedanken darüber, was ein Produkt wert sein könnte und was nicht.)
Große Stückzahl = niedriger Preis
– Um auf die BBT Box zurückzukommen: Diese müsste tatsächlich um die 20,- kosten, damit es sich für uns lohnt. Es muss einmalig eine Form (Mould) hergestellt werden, was ein sehr kostenintensiver Prozess ist. Je nachdem, wie hoch die Stückzahl ist, die wir produzieren lassen, desto höher oder niedriger wird der Preis, ist logisch – die Form braucht man ja nur ein Mal. Es ist aber ein nicht zu ignorierendes Risiko für uns, nun 5000 Stück davon zu bestellen, damit der Stückpreis niedriger ist und wir sie für 15,- verkaufen können – wenn sie nun keiner haben will, bleiben wir darauf sitzen. Die Idee wird dann zum Minusgeschäft und es fehlt dann an Geld für neue Innovationen. Daher ist es unsere Strategie eher defensiv, wir kaufen erstmal kleinere Stückzahlen und schauen dann, wie der Artikel läuft. Größere Mengen nachbestellen und dann den Preis reduzieren um mehr zu verkaufen, geht immer. Aber soweit muss es erstmal kommen ;)
Kleine Stückzahl = hoher Preis
Da wir gerade bei den Stückzahlen sind: Etliches in unserem Warenangebot wird nur in kleinen Mengen hergestellt. Es handelt sich dabei um sog. Nieschenprodukte, die im Gegensatz zu Mainstreamprodukten nur eine kleine Käuferschicht (in unserem Fall die Geeks und Nerds) ansprechen. Da wäre z.B. das MakeyMakey.
Man könnte nun argumentieren, dass die Materialkosten bei diesem wirklich genialen Gadget minimal gering sein müssten – und das sind sie wohl auch. Aber: Auch wir kaufen Makey nicht für 1,- ein. Wir bezahlen ebenfalls für die Idee des Erfinders und auch bei unserem Einkaufspreis kommt die Regel geringere Stückzahl = höherer Preis zu tragen. Wenn man sich also Gadgets wünscht, die keine Massenware sind, in denen ein gewisses technisches know-how und Erfindergeist stecken, die unkonventionell sind und die eben nun mal nicht jeder hat und die man nicht an jeder Ecke kaufen kann – dann muss man auch den Preis dafür bezahlen, so ist das nun mal, das haben wir uns nicht ausgedacht.
Gute Qualität = hoher Preis
Ebenfalls stark kritisiert wurde diese Woche des Preis des eben schon angesprochenen Ducky Keyboards.
Auch dieses kaufen wir nicht für 10,- ein, wie viele von Euch zu denken scheinen.
Das Ducky Keyboard ist ebenso wie andere mechanische Keyboards sehr sehr hochwertig verarbeitet. Die Technik, die dahinter steckt, ist sehr aufwendig und auch die Firma Cherry lässt sich die darin verbauten Switches gut bezahlen. Dafür kauft man so ein Keyboard nur ein Mal im Leben (wenn man sehr alt wird und auch mit 80 noch engagiert Battlefield zockt, möglicherweise zwei Mal, aber das zu belegen steht noch aus^^). Man bekommt eine mechanische Tastatur nicht für 50,-, das ist nun mal leider ein Fakt. Aber wenn man sich überlegt, dass billige 20,- Keyboards vielleicht 5 Jahre halten, kann man sich ausrechnen, ab wann sich die Investition rentiert hat. Von dem überragenden Tippgefühl mal abgesehen, das man nicht mit Billigtastaturen vergleich kann. Dennoch ist das hier ein Liebhaberstück, das darf man nicht vergessen. Nicht jeder braucht eine mechanische Tastatur, die meisten legen keinen gesteigerten Wert darauf und es ist und bleibt ein Stück Luxus auf dem Schreibtisch. Mechanische Tastaturen sind einfach etwas Besonderes und das hat seinen Preis – wem dieser Artikel keine 149,- wert ist, der kauft es nicht. Wir emfpinden es daher nicht als fair, wenn auf Facebook Beschimpfungen à la „Ihr seid der letzte Abzockeladen und der Preis eine Unverschämtheit“ auf uns eingehen. Ihr könnt gern versuchen, unsere mechanischen Keyboards (Ducky, Filco, Leopold, Das Keyboard, Matias) woanders signifikant günstiger zu bekommen – aber das wird es leider nicht geben.
Lizenzware ist oft teuer
Ebenfalls unter kritisches Feuer geriet kürzlich das Big Bang Theory Bazinga Glas.
Ja, 9,95 für ein Trinkglas sind kein Pappenstiel und ja, bei Ikea bekommt man für den Preis gleich 10 Stück, aus denen man genauso gut trinken kann, wie aus diesem hier und die man sogar in die Geschirrspülmaschine stellen kann.
Es geht bei diesem Glas aber nun auch nicht vorrangig darum, ein Trinkgefäß zu erwerben, sondern ein Liebhaber- und Sammelstück für Fans der TV-Serie, aus dem man nicht jeden Tag trinkt, das einen besonderen Platz im Regal erhält und das man sich gern anguckt. Aus rein funktionalen Gründen kauft man sich so etwas einfach nicht, man kauft das Glas, weil man Sheldon Cooper gut findet und da es sich bei der Big Bang Theory um eine sehr populäre Serie handelt, ist das Fan-Merchandising mit Lizenzen geschützt und die kosten leider auch Geld.
Gut laufende Artikel müssen die schlecht laufenden mittragen
Ein letzter Punkt noch: In jedem Shop, ob online oder offline gibt es Artikel, die einem quasi aus der Hand gerissen werden und ebenso Artikel, die nur sehr zäh Abnehmer finden. Wenn man ein neues Produkt aufnimmt, weiß man vorher nie 100%ig, was ein Beststeller und was ein Ladenhüter wird. Man kann Mutmaßungen anstellen und auf Erfahrungswerte zurückgreifen, aber dennoch geht mit jeder neuen Ware ein Risiko einher, das man nicht ausschalten kann. Wie oft haben wir uns schon gewundert und daneben gelegen! Damit aber nicht jeder Fehleinkauf zum finanziellen Wagnis für das Unternehmen wird und darüber hinaus sichergestellt werden kann, dass das Angebot stets viele verschiedene Artikel und damit eine große, spannende Bandbreie umfasst, müssen die gut laufenden Artikel die weniger gut angenommenen mittragen. Daher versuchen wir, mit sehr beliebten Artikeln 2-3,- mehr Gewinn zu machen – letztendlich auch für Euch, denn Ihr seid schließlich auch daran interessiert, dass wir ständig Neues hinzubekommen, wie wir an den zahlreichen Produktvorschlägen, die von Euch über die Homepage, Facebook und Twitter eingehen, erkennen können. Eure Produktwünsche können wir aber nun mal nur erfüllen, so lange der Umsatz dies hergibt.
So. Wir hoffen, dass wir Euch einen kleinen Einblick in den Bereich „Preise bei getDigital“ geben konnten und damit vielleicht die eine oder andere Unklarheit beseitigt zu haben. Habt Ihr noch Fragen, Anmerkungen oder Ähnliches? Was denkt Ihr, warum halten einige von Euch uns für überteuert? Wir haben mit diesem Artikel ja versucht, ein paar Dinge zu erklären, aber vielleicht ist Eure Wahrnehmung eine andere? Wie wichtig ist Euch eigentlich der Preis, wenn Ihr etwas unbedingt haben wollt?
Wir würden uns jedenfalls freuen, wenn Ihr hier mit uns darüber diskutieren würdet, was wir ggf. besser machen könnten – würde es unserem Image z.B. helfen, gar keine hochwertigen Produkte mehr anzubieten, so dass das allgemeine Preisniveau niedriger wäre? Oder haltet Ihr das für den falschen Weg? Wollt Ihr lieber 1,- Gimmicks oder innovative Randprodukte mit Seltenheitswert? Fragen über Fragen… Wir sind gespannt auf Eure Antworten :)